Unter den Blinden
Glaubt sich der Sehende
Blind
(Henning Sabo)
Unter den Blinden
Glaubt sich der Sehende
Blind
»Ich habe meine Zeit doch nicht gestohlen!«
»Dann stiehl sie dir doch auch nicht jetzt!«
Wir essen,
Weil uns hungert;
Doch uns hungert,
Weil wir übersatt.
Du liebst nicht
Das, was ist
Du liebst
Das, was Du darin siehst
Wie sollte ich
Mich selbst behaupten
Da ich mir gar nicht
Sicher bin?
Auf Vorgestelltes
Rücksicht nehmen:
Dem Gegenwärtigen
In den Rücken fallen
Nein, Du bereitest keine Zukunft vor
Läufst dem Vergangenen Du hinterher
Wer sich, sein Leben
Nichts und niemand hingegeben
Der hat sich hingegeben
Der Illusion, zu leben
Einstmals war ich gewiss
Der Regisseur meines Lebens zu sein –
Und wusste doch noch nicht einmal
In welchem Film