Wenn die Wahrheit nicht aufsteht
Kann die Lüge sich setzen
(Henning Sabo)
Raumzeitlos: Auswahl
Suche nicht
Nach dem Licht in der Finsternis
Erkenne die Finsternis
Im Licht
(Henning Sabo)
Wenn Menschen arbeiten
Dann selten daran
Ihr Gefängnis ein für alle Mal zu verlassen
Sondern daran
Es sich darin noch ein wenig wohnlich zu machen
(Henning Sabo)
Wir verhungern
Wenn wir nicht geliebt werden
Doch wir verdursten
Wenn wir nicht lieben
(Henning Sabo)
Nichts zu wissen,
Manches zu ahnen,
Vieles zu kennen,
Alles zu sein.
Welche Leichtigkeit der Augenblicke,
Welche Klarheit des Empfindens,
Welche Flüchtigkeit der Welt …
Der Mond hinter den Bäumen,
Der tief gebläute Himmel:
Welches Entzücken!
Tief geht mein Atem,
Tiefer als alle Zeit;
Hoch schlägt mein Herz,
Höher als jegliche Schranken.
Ich dehne mich aus
In das, was ich bin;
Ich suche mich heim
In unendlichem Finden.
Von hieraus geht keine Reise,
Nach hierhin mündet kein Ziel.
Nirgendwo geschieht mir Verlieren,
Und nirgends wartet Gewinn.
Alles ist da –
Und es braucht keinen Sinn.
(Henning Sabo)
Gefühle kommen und gehen
Ein Windhauch
Den der Abend
Nicht mehr erinnert
Was wir denken
Taucht auf und verschwindet
Gischt auf den Wellen
Die den Grund nie berührt
Das Herz, das geöffnet
Hält nichts gefangen
Die Gabe der Liebe
Gibt an alles sich hin
Wohin ich auch schaue
Ich sammle mein Lächeln
Die Tiefe des Wassers
Kräuselt kein Wind
(Henning Sabo)
To nowhere
I’ve gone
From nowhere
I return
(Henning Sabo)
Nirgendhin
Bin ich gegangen
Von nirgendwo
Kehr ich zurück
(Henning Sabo)
This life –
how fast it ends!
Up in the sky
the unseen traces
of a bird in flight
(Henning Sabo)