Verwurzelt der Baum
In der Erde
Es tanzen die Blätter
Im Wind
Verwurzelt der Baum
In der Erde
Es tanzen die Blätter
Im Wind
Geht über das Eine ins Eine,
Es bleibt ja nichts übrig
Als nur eben dies.
Es schreibt sich das Reine ins Reine,
Kein Wort mehr erbaut uns
Exil und Verließ.
So ist gänzlich gleich das Meine und Deine,
Still lauscht nun in sich:
Das Paradies.
Der Link zum Sonntag:
Genau der richtige Begleiter für diesen schönen, sonnendurchfluteten Morgen, dieses Oboen-Konzert von Giovanni Benedetto Platti (~1697-1763) in einer Live-Aufnahme mit dem Bremer Barockorchester und Alfredo Bernardini an der Oboe.
Platti ist einer jener vielen – meist unterschätzen – Komponisten aus jener Zeit, die für mich die stimmigste (und dabei bescheidenste) Musik hervorgebracht hat, die des Barock. In der mir die des italienischen Barock besonders am Herzen liegt und zu Herzen geht. Wobei hier die Grenzen natürlich fließend sind, Länder und Komponisten haben sich ja in einem regen Austausch befunden. Wofür auch Platti ein gutes Beispiel ist, hat er doch lange Zeit seines Lebens bis zu seinem Tod an Fürstenhöfen in Bamberg und Würzburg gewirkt.
Alles Feste ist gestorben,
Alles Lichte ist geblieben;
Ich halte nicht die Formen,
Es ist das Eine, das mich lebt.
Alles Erbe ist gestorben,
Alles Wahre ist geblieben;
Ich träume nicht von Zeiten,
Ich bin gelöst im Augenblick.
Wenn wir dem Schein
Wie dem Widerschein folgen,
Scheint alles gespalten
Und einander entgegen.
Bleiben gewahr wir
Und ruhend im Innen,
Berührt unaufhörlich und zärtlich
Das Licht sich in jeglichem Ich.
Alle Tage
Das Gleiche
An keinem Tag
Dasselbe
Das Meer
Macht mich schwimmen,
Der Wind
Macht mich fliegen.
Das Sein
Lässt mich leben,
Das Nichts
Spricht durch alles:
Ich bin, das ich bin.
Dort rennen sie nach da;
Da rennen sie nach dort …
Ach, der Mensch:
Immer nur fort!