Einsam
Und niemand
Will wissen
Einsam
Und niemand
Will wissen
Der Link zum Sonntag:
Dies der Titel einer CD, der einzigen, die im Bereich »Folklore aus Australien« in meinem CD-Schrank steht.
Ich weiß nicht, wie authentisch diese Musik ist und inwieweit sie tatsächlich »klassische« Musik der Aborigines wiedergibt. Zumindest klingt sie sehr fremd, mystisch und archaisch – und scheint unmittelbar in die »Traumzeit« zu führen.
Hier die Aufnahme einer zwar anders betitelten CD, die aber die gleiche Musik in fast identischer Zusammenstellung enthält.
Denen, die dem Moment sich ergeben
Werden auch die Momente jegliches geben
Sich der Allgemeinde zu bedienen,
Ist ein Grundrecht jedes einzelnen.
Aber an ihr zu verdienen,
Ist Bereicherung zu Lasten von anderen,
Ist Beugung von Recht und ein Verbrechen.
Die meisten dieser Menschen würden gerne anders handeln und auf andere Art existieren und all das nicht in Anspruch nehmen müssen. Aber selbst die, die sich darin »gut eingerichtet« haben, schädigen damit niemanden, schon gar nicht vorsätzlich, und sie nehmen auch niemandem tatsächlich etwas weg, am allerwenigsten denen, die sie dessen beschuldigen und dafür anfeinden.
Gleichermaßen entsetzt bin ich, wie selbstverständlich wir dagegen manchen Menschen zugestehen, tatsächlich auf unser aller Kosten und zu Lasten der Gemeinschaft zu handeln und zu leben. Sie bereichern sich an künstlich herbeigeführten Konflikten und Kriegen, sie profitieren an bewusst in Kauf genommenen, willentlich erzeugten Verarmungen und Verelendungen, und sie betreiben ganz gezielt »Geschäfte«, die Tod und Zerstörung mit sich führen und zur Folge haben.
Auch all das wird gesetzlich geschützt, aber dazu noch von uns allen getragen und legitimiert; und all jene, die so agieren dürfen, dürfen sich ebenso über ein hohes Ansehen, über Macht und Einfluss, über wuchernde Gewinne und sich mehrende Besitztümer freuen. Gewinne, die sie auf Kosten der Allgemeinheit machen, Besitztümer, die sie der Gemeinschaft wegnehmen und vorenthalten. Doch darüber empören sich Politik und Medien nicht, das ist der gemeinen Bevölkerung keinen Aufschrei und kein Feindbild wert. Nein, diese Menschen nennen wir nicht bei ihrem wirklichen Namen, und »Schmarotzer« wäre da noch eine Beschönigung. Ausbeuter, Verelender, Mörder und Zerstörer wären jene Auszeichnungen, die sie tatsächlich tragen müssten.
Bestürzt bin ich, dass auch wache und intelligente Menschen immer wieder darin einstimmen, sich über ein angebliches »Schmarotzertum« aufzuregen, während sie mit gleicher Vehemenz bereit sind, jene wirklich schädigenden und zerstörerischen Machenschaften als Ausbund von Freiheit und Demokratie zu feiern und zu verteidigen. Die »Ignoranz«, jene willentliche »Blindstellung« wider besseres Wissen, hat unsere Herzen und Hirne offenbar schon dermaßen befallen, dass Heilung kaum noch möglich scheint.
Nein, wir haben keinerlei Berechtigung, uns irgendwo auf der Welt als Richter aufzuspielen und dort totalitäre Strukturen zu kritisieren oder mehr Demokratie einzuklagen. »Gewalt« geht auch bei uns nicht vom Volke aus. Wir haben zwar die Diktatoren, nicht aber die Diktatur abgeschafft. »Gewalt« findet latent statt und wird allenthalben ausgeübt. Entpersonalisiert und ohne Gesicht, im Dienste und zu Gunsten von Etwas, das keine Menschen mehr braucht. Wir leben in einer Wirtschafts-Diktatur, die sich längst verselbstständigt hat. Sie verspricht Gewinne, aber sie hat keinen Gewinner mehr. Sie gibt sich den Anschein von Freiheit und Menschlichkeit, von Demokratie und Selbstverwirklichung, aber alles, was sie kann und will, ist die vollkommene Zerstörung alles Lebendigen.
Dieses Spiel kennt nur noch Verlierer. Es spielt sich auf Kosten von allem.
Nein, hier ist nichts relativ,
Dies hier ist einzig absolut.
Kein Ort, um herzufinden,
Kein Ort, sich abzuwenden.
In diesem Sein höre ich auf, zu sein.
Ich ist verloren, denn ich bin.
Die Früchte, die reifen, sie faulen und fallen
Das Größte, es bricht an der Größe Gewicht
Erst Sterben erschaut sie, die Ordnung in allem
Und Du schreibst aufs Neue ein altes Gedicht
»Müsstest Du das Vorwärtsgehen
Nicht längst schon wahrgenommen haben?«