Ein Identisches

Das, was ist,
Wie das, was nicht ist,
Ist ein Identisches.
Es ist.

Doch des Menschen ist es,
Das, was identisch ist,
Wahrzunehmen und wirken zu meinen
Als ein Verschiedenes.

Sodann das, was scheinbar verschieden ist,
Anzunehmen als ein Geschiedenes,
Wie schließlich das, was scheinbar geschieden ist,
Anzusehen als einander Entgegnendes.

Sodass es scheint, dass sowohl gilt,
Dass A nicht identisch mit B
Und B ungleich A ist,
Und sich ebenso behaupten lässt,
Dass A in Konkurrenz zu B
Und B in Gegensatz zu A stehen muss.

So macht er sich glauben,
A würde B permanent bedrohen
Und B müsse A präventiv bekämpfen.

Solches wird immer wieder dazu führen,
Allem und jedem
Feindschaft zu unterstellen
Und jeden scheinbar Anderen
Als potenziellen Gegner
Eines scheinbar Eigenen abzuwehren.

So erwächst dem Ganzen das Getrennte,
Dem Einzigen das Ungeeinte,
Dem Solidarischen das Spaltende
Und dem Verbundenen das Verfeindete.

Darin glaubt sich der Mensch
Verloren, vereinsamt und fremd,
Ein Vereinzeltes, das weder sich
Noch das Bewahrte des Wahren erkennt.

Das, was ist,
Wie das, was nicht ist,
Ist ein Identisches.
Es ist.

(Henning Sabo)

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