Jungen und Väter

Des Bemerkens wert:

Jüngst, auf einer Reise, hörte ich jeweils einen kleinen Jungen mit seinem Vater sprechen, einmal im Zug und einmal auf dem Bahnsteig.

Der Junge im Zug spielte zusammen mit seinem Vater irgendein Spiel. Das taten sie eine ganze Weile und irgendwann sagte der Junge zu seinem Vater: »Verloren, Alter!« Das aber sagte er keineswegs triumphierend oder abschätzig oder so, wie er es vielleicht einem Gleichaltrigen gegenüber tun würde; nein, er sagte es mit einer begeisterten Lebendigkeit und mit so viel selbstverständlicher Zärtlichkeit, dass darin sehr viel von der Zuneigung der beiden füreinander zu spüren war.

Der Junge auf dem Bahnsteig später stand dort zusammen mit seinem Vater und beide warteten auf den gleichen Zug wie ich. Irgendwann sagte der Junge zu seinem Vater, wobei er erst nach links und dann nach rechts wies: »Da geht’s nach da und da geht’s nach da.« Ja, dachte ich, da hat er es wohl ganz einfach auf den wesentlichen Punkt gebracht – und zwar so viel mehr, als es ihm (und auch seinem Vater) in diesem Moment wohl bewusst gewesen ist.

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