Ganz plötzlich überfielen mich starke krampfartige Unterleibs-Schmerzen, die immer intensiver und heftiger wurden. Schließlich lag ich zusammengekrümmt auf dem Boden und hätte schreien wollen vor Schmerzen, aber ich konnte nichts anderes, als stumm vor mich hin zu wimmern; alles in mir hatte sich zu diesem Schmerz zusammengezogen und ich war unfähig, mich zu rühren oder irgendetwas zu unternehmen.
Es gab noch kein Telefon und ich wusste, bis zur Wohnungstür würde ich es nicht schaffen – und auch dort war gewiss keine Hilfe zu erwarten. Irgendetwas in mir sagte so etwas wie: »Gut, Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Du wirst es überleben oder Du wirst sterben. Bist Du einverstanden?«
Ich weiß nicht, was dann in mir dieses »Ja!« ausgesprochen hat, aber als es ausgesprochen war, war der Schmerz zwar immer noch da, und doch war er gleichzeitig nicht mehr da. Es war alles ganz friedlich und ruhig und nur noch das, was es jetzt war: Ich lag auf dem Boden in dieser fremden Wohnung, hatte wahnsinnige Schmerzen, konnte mich nicht rühren und würde jetzt entweder sterben oder es überleben.
Zwei Stunden später waren die Schmerzen komplett verschwunden und ich stand auf und dachte, dass ich es für dieses Mal wohl überlebt hatte. Dennoch war etwas gestorben und für immer gegangen, aber das ist mir da noch nicht bewusst gewesen.
Ich würde einen Zusammenhang mit dem Gyros-Essen vermuten, aber bis heute weiß ich nicht wirklich, was das für Schmerzen waren, woher sie kamen und wohin sie gingen. Ich weiß nur, welche Funktion sie hatten und was sie eingelöst haben, und ich weiß, diese Erfahrung war eine der entscheidendsten in meinem ganzen Leben.