Spürst du die Stille
Sanft den Arm umstreicheln?
Jedes Härchen ist erregt
Thema: Verletzlichkeit
Um welches Leben
Könnte ich mich bringen?
Ihr habt mich nicht gelehrt, zu leben;
Ihr lehrtet mich, zu sein wie all die Toten.
Um unter euch zu überleben,
Musste mein Herz ich töten.
Um welches Leben
Könnte ich mich bringen?
Aus eurer Mitte auszusterben:
Ein letzter Weg, das Sein noch zu erringen.
Um welches Leben
Könnte ich mich bringen?
Mir fällt nichts leicht.
Nur ich bin wie ein Fallen.
Mir fällt nichts leicht.
Auch nicht das Aufheben.
Und seht es nicht
Welche Wunde da ist
In diesem Gedicht
Und spürt es nicht
Welche Liebe da fließt
In diesem Gedicht
Und wisst es nicht
Welches Wunder es ist
Dass dieses Gedicht
Leere Seelen, vollgesoffen –
Was bleibt von ihnen zu erhoffen?
Vollbeschäftigt, Sinnentleerte –
Der Fall des Hehren ins Verheerte …
Wie bin ich unter sie gefallen?
Dass ich so ausgesetzt dem allen?
Ich, der ich übervoll von Lieben bin –
Wo soll ich jetzt mit mir und all dem Zarten hin?
In den Städten
Endlich den Frieden
Finden wir nur auf den Friedhöfen
Alle Wunden offen –
So wehre ich mich
Was frei ist, wird gefesselt,
Was sprudelt, wird gedrosselt,
Was anvertraut, wird ausgenutzt,
Was weitet sich, zurechtgestutzt;
Erfahrungen aus Kindertagen:
Was sich eröffnet, das wird zugeschlagen.
Gleich einer Raupe
Die zertreten:
Ein gefallenes
Weidenkätzchen