An dem Du wirklich gewesen sein musst
Bevor Du stirbst:
Bei dir selbst
Kam mir heute, als ich über einen (offenbar) Bestseller mit Titel »1.000 Places to see before you die« reden hörte.
Verlässliche Grüße,
Henning
Bei dir selbst
Verlässliche Grüße,
Henning
Auf der Erde die Fährten:
Auf der Erde die Fährten;
Dies alles gewahr:
Dies alles gewahr.
Des Bemerkens wert:
Heute, auf meiner Fahrt in die Stadt, war die vorletzte Tür der Straßenbahn defekt. Sie ließ sich nicht öffnen – weder von außen noch von innen.
Es war sehr interessant, zu beobachten, wie die Menschen, die draußen vor dieser Tür standen und darauf warteten, dass sie sich öffnete und sie einsteigen konnten, damit umgingen, dass sie genau eben dies nicht tat. Ob und wie oft sie noch einmal auf den Knopf drückten, wie lange es dauerte, bis sie es realisierten und glaubten und handelten, was sie dann taten, welche Tür sie wählten – ob die hintere, die näher war, oder die vordere, die breiter war.
Fast alle wählten die vordere, ganz gleich, ob sie von vorne oder von hinten gekommen waren, und das auch, wenn die hintere noch offen war oder noch Menschen davor standen, um in sie einzusteigen. Meist ging der Blick sofort nach vorne, und dann auch die Bewegung der Beine – vielleicht unbewusst, um so noch die Möglichkeit zu haben, bis zur ersten Tür zum Fahrer vorzulaufen und diesen unmittelbar auf sich aufmerksam machen zu können.
Ein kleiner Junge stand völlig gelähmt vor der Tür und starrte sie vollkommen verständnislos an, er war von seiner Mutter nur schwer dazu zu bewegen, mit ihr nach vorne zu gehen, um dort einzusteigen.
Was mich überraschte, war, dass viele Leute sich an diese Tür stellten und den Knopf drückten, um wieder auszusteigen – obwohl sie selbst draußen vergeblich auf deren Öffnung gewartet hatten und obwohl während der Fahrt mehrfach deutlich wurde, dass sie auch von innen nicht zu öffnen war.
Drei Jungen im Alter von vielleicht 15 Jahren machten es dagegen ganz clever; sie liefen, gleich nachdem sie von der verschlossenen Tür zur hinteren gegangen und in diese eingestiegen waren, sofort wieder vor, um zu prüfen, ob die Tür nicht wenigstens von innen zu öffnen war. Sie stellten sich zum Aussteigen natürlich nicht erst an diese Tür an, sondern wählten dazu gleich die hintere – und so tat es auch ich.
Da fällt mir ein witziges Gleichnis ein:
Wollen etwas werden
Statt wahrzunehmen, was sie sind
Wollen etwas sein
Statt zuzulassen, dass sie sind
Des Bemerkens wert:
Eine Fahrschule, die »durchgehend« geöffnet hat.
Durchgangsverkehrliche Grüße,
Henning
Wahrnehmen, was ist,
Geschehen lassen, was sich ergibt:
Nicht in ein Anderes sich spalten,
Sich bewahren in sich.
Wahrnehmen, was ist,
Geschehen lassen, was sich ergibt:
Kein Fehlen, kein Weg,
Gegenwärtig dem Glück.
Wahrnehmen, was ist,
Geschehen lassen, was sich ergibt:
Entsagen der Zeit,
Erfüllen diesen Augenblick.
Wahrnehmen, was ist,
Geschehen lassen, was sich ergibt:
Des Bemerkens wert:
Ein Telefonnetz-Betreiber,
der »Sorgenfreiheit inklusive« anbietet
Dieser Augenblick:
Das, was im unvermittelten Schauen
Und bedingungslosen Annehmen erblüht