O, aus diesem Augenblick
Gebiert sich die Welt
Gebiert sich das Licht
Gebiert sich das Sein
Gebiert sich das Ich
O, aus diesem Augenblick

Liebe mich nicht für meine Folgsamkeiten
Liebe mich, weil ich ureigen bin
Liebe mich nicht für meine Festigkeiten
Liebe mich, weil ich zerbrechlich bin

Liebe mich nicht für meine Ähnlichkeiten
Liebe mich, weil ich verschieden bin
Liebe mich nicht für meine Fähigkeiten
Liebe mich, weil ich es bin

Verschwunden
Aus dem Vergangenen
Nicht mehr zu finden
Im Kommenden

Unhaltbar
Einer Gegenwart
Bin ich ganz
Gegenwärtiger Moment

Ein Sein
Gewahr jetzt
Allem Einzigen
Im Ist

Nichts ist mir mehr
Geblieben

Nichts – außer:
Lieben

Früher Morgen:
Nur der Vögel Singen
Nur mein Lauschen

So leer und so still
Kein Gedanke, kein Gefühl
Nichts bewegt, doch alles berührt
Kein Etwas, das kommt, kein Etwas, das geht

Nicht Schatten noch Licht
Keines, das wägt, einzig, das liebt
Da ist kein Gedanke, da ist kein Gefühl
Ist so leer und so still, ist so leer und so still

Draußen spielen Vater und Sohn Federball.
Einen roten mit roten Federn.
In meinem Fensterausschnitt kann ich sie nicht sehen.
Ich sehe immer nur den roten Federball
Von rechts nach links und von links nach rechts fliegen.

Es ist nicht wirklich wichtig,
Wo ich bin.
Es ist nur wirklich wichtig,
Dass ich bin, wo ich bin.

Es ist nicht wirklich wichtig,
Wer ich bin.
Es ist nur wirklich wichtig,
Dass ich bin, wer ich bin.

Beim Vorbeigehen
Höre ich eine alte Frau
In ihrem Garten singen

Es klingt sehr falsch
Und ziemlich daneben
Aber auch glücklich
Und reichlich verwegen

Beschwingt schreite ich fort
Mit einem Lächeln