Tanz und Melancholie
Gesang und Philosophie
Chaos und Geometrie
Verletzlichkeit und Energie
Die Zärtlichkeit der Anarchie
Die Klarheit in der Phantasie
All das ist: Poesie
Die Zärtlichkeit der Anarchie
Die Klarheit in der Phantasie
All das ist: Poesie
Lass es uns absehen
Es absehen, es wird
Uns nur trennen und teilen
Lass uns schauen
Uns schauen
Ganz einfach, was ist
Lass es uns schauen
Uns schauen, bevor es
Zur Anschauung wird
Wenn ich mit allem hadere,
Dann deshalb,
Weil ich im Augenblicke zögere.
Kann ich nicht wirklich sein, was ich bin,
Dann deshalb,
Weil ich nicht lebe, wer ich bin.
Ich sitze nicht an der Quelle.
Ich bin Quelle.
Der Link zum Sonntag:
In dem Video, das ich letzte Woche hier vorgestellt habe, fand auch eine senkrecht im Boden verankerte Stange Verwendung. Das hat mich an ein anderes Video erinnert und daran, dass mir der Begriff »Pole Dancing« (und dessen Bedeutung) vor einem dreiviertel Jahr noch völlig unbekannt war. Ich hatte auf einer CD einen guten Remix von »Moby – Porcelain« gehört und auf »DuSender« nach dem Original gesucht, da man bei einem Remix ja nie genau weiß, was da original und was hinzugefügt ist. Dort wurde mir dann auch ein Video »Pole Dancing Freestyle« angezeigt. Da mir diese Bezeichnung nichts sagte und ich prinzipiell neugierig bin, klickte ich es an. Ich sah eine leicht bekleidete junge Frau vor einer Stange – ah, »Pole« – und dachte, aha, das ist dann wohl so was wie »Table Dancing«. Das kenne ich zwar auch nicht aus eigener Anschauung, aber in manchen Filmszenen, die in Bars spielen, sind solche auf Tischen und Tresen tanzenden Damen zu sehen, die sich bemüht lasziv um eben solche Stangen winden.
Auf solches gefasst hat mich die junge Frau in diesem Video, Allison Sipes mit Namen, doch sehr positiv überrascht. Das hier hat nichts Angestrengtes oder Anrüchiges, es ist reine Ästhetik, faszinierend natürlich und vollkommen schwerelos. Sinnlich und anziehend, aber keinen Moment lang anzüglich oder plump. Und das Ganze fließt so wunderbar leicht und anmutig dahin, dass ich meine Augen gar nicht davon abwenden konnte und mir das Video gleich mehrmals angesehen habe. Man kann nur erahnen, was für einen Kraftakt sie hier leistet, welcher Körperbefreitheit es bedarf, und was für eine Kunst es ist, all das so mühelos und selbstverständlich, so leicht und spielerisch wirken zu lassen. Meine Hochachtung vor einem solchen Ausdruck von Grazie und Gnade an einer Stelle, an der ich ihn nicht vermutet hätte:
Ich bin Überlebter
Ein Anachronist
Mein Kommunikator heißt Herz
Und ist hier und lebendig
Not social and smart
Ich bin Überlebter
Ein Anachronist
Ich lächle dir zu –
Von Augenblick
Zu Augenblick
Dass ein jeglicher Mensch,
Ganz gleich, wie er außen erscheint,
In seinem Innern immer derselbe ist.