Marissa Nadler

Der Link zum Sonntag:

Die lose begonnenen »Links zum Sonntag« haben sich unter anderem wunderschönen und mich berührenden Frauen-Stimmen gewidmet, woraus ich jetzt eine kleine Fortsetzungsreihe machen und immer wieder darauf zurückkommen möchte.

Als erstes stelle ich euch heute Marissa Nadler vor, speziell – mit drei Songs – ihre erste LP-CD »Ballads of Living and Dying« aus dem Jahr 2004. Der Titel lässt schon anklingen, dass Marissa Nadlers Texte und ihr Gesang eine ganz eigene, melancholische, märchenhafte und mystische Welt kreieren.

»Marissa Nadler – Fifty Five Falls«

»Marissa Nadler – Undertaker«

»Marissa Nadler – Mayflower May«

Hier eine Live-Aufnahme aus dem Jahr 2007:

»Marissa Nadler – Diamond Hearts (live)«

»Marissa Nadler – Heart Paper Lover«

»Marissa Nadler – As I lay in Death my Son«

Und hier noch die Internetseite von Marissa Nadler

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig vertraut machen mit dem besonderen Zauber dieser wenig bekannten Sängerin.

Sich selbst

In jedem Augenblick
Küsst und liebkost das Einzige sich selbst –
Als dieses, als jenes, als das und als dies

Und eins davon bist Du
Und eins davon bin ich

In jedem Augenblick
Küsst und liebkost das Einzige sich selbst –
Als dieses, als jenes, als das und als dies

(Henning Sabo)

Paul Kuhn & Hase Cäsar

Der Link zum Sonntag:

»The party is over, let’s call it a day … Take off your makeup, the party is over … Now you must wake up, let’s call it a day …«

Am 23. September ist im Alter von 85 Jahren einer der ganz Großen der deutschen Jazz- wie Unterhaltungs-Musik verstorben, Paul Kuhn. Ein Vollblutmusiker, der gleichermaßen als Pianist, Sänger, Bandleader, Komponist, Arrangeur und Musik-Produzent hervorgetreten ist, und der wie so viele noch bis ins hohe Alter auf der Bühne gestanden hat. Nachruf von WDR 4 (Bild 2 zeigt Kuhn im Studio mit Hase Cäsar).

Paul Kuhn hat schon als Jugendlicher den Jazz kennen, lieben und spielen gelernt, ist dieser Liebe immer treu geblieben und schließlich die letzten Jahrzehnte seines Lebens wieder ganz zu ihr zurückgekehrt. Einem größeren Publikum bekannt und dann lange Zeit auch auf diese Genres festgelegt wurde er in den 50er Jahren mit lässig gesungenen deutschen Schlagern (»Der Mann am Klavier«, »Es gibt kein Bier auf Hawaii«, »In einer kleinen Konditorei«) und eingängigen Big-Band-Arrangements. In der Folge arbeitete Kuhn bis Ende der 70er Jahre als Arrangeur und Leiter verschiedener Big-Bands im Fernsehen, begleitete so unzähligen Fernsehsendungen, spielte in vielen Fernsehfilmen mit und hatte zeitweise auch eigene Sende-Formate (z.B. »Pauls Party«).

Zwar ist mir weder Kuhns Jazz- noch seine Unterhaltungsmusik wirklich ans Herz gewachsen, aber ich habe ihn immer als einen sehr integren Musiker wahrgenommen, der ganz für die Musik lebte. Mir ist er vor allem als zeitweiliger Partner der Klappmaulpuppe »Hase Cäsar« aus der Fernseh-(Kinder-)Sendung »Schlager für Schlappohren« in Erinnerung. Das »Biddeschöööön!«, mit dem Cäsar jeweils den nächsten Beitrag ankündigte, wird mir wohl immer im Gedächtnis bleiben. Und das, was Cäsar, bzw. der ihn bespielende Wolf Burresch in dieser 1967 bis 1972 ausgestrahlten Sendung an wortgewitzten Weisheiten und Frechheiten von sich geben durfte, war für die damaligen bundesrepublikanischen Verhältnisse schon recht gewagt und kritisch. Leider habe ich aktuell keinen Ausschnitt aus dieser Sendung finden können – aber zumindest entdeckt, dass es wohl noch mehr Fans dieses aufgeweckten und aufmüpfigen Hasen gibt, der ihre Kindheit begleitet hat und den sie liebend gerne mal wieder sehen würden. Hier ein Mini-Schnipselchen:

Hase Cäsar 1982

Im Ausschnitt einer Sendung (1989?) über Peter René Körner, der als Schauspieler gleichfalls als Partner von Hase Cäsar und dem ebenso von Wolf Burresch gespielten Hund Wuschel auftrat, ist Cäsar noch mal kurz im Rückblick zu sehen und darf in Gegenwart von Wolf Burresch noch mal »aufleben« [wie liebevoll und unbekümmert TV einmal war!]:

Kaspar und René

Generelle Infos zum Hasen Cäsar und seiner Fernseh-Karriere:

TV-Kult: Der Hase Cäsar

Aber fort von dieser liebevoll angestaubten Fernseh-Nostalgie und zurück zu Paul Kuhn. Das, was ich ebenso mit seinem Namen verbinde, ist seine Version des Liedes »Mah-Na-Mah-Na«. Seltsamerweise ist auch davon leider keine komplette Aufnahme im Internet zu finden.

Trösten wir uns also mit einem etwa 60-minütigen Konzertmitschnitt aus dem Jahr 2012 von den Jazztagen in Leverkusen:

Paul Kuhn & Band – Live von den Jazztagen Leverkusen 2012