Strömen von Lieben

Es gibt Tage, da kann ich nichts weiter tun,
Als unentwegt weinen, immerfort lachen, als einfach nur sein –
Und all den Musiken zu lauschen.

Der Musik, die in mir, der Musik der Natur,
Der Musik, die die Menschen überall auf der Welt
Und zu allen Zeiten geschaffen haben.

Manche meinen, dass ich damit mein Leben vergeude,
Nichts schaffe oder tue
Und dieser Welt und ihren Wesen keinerlei Dienste erweise.

Ich aber, in diesen Strömen von Liebe,
Ich liebe, ich liebe, ich liebe …
Ich aber, in diesem Strömen von Lieben,
Bin Lieben, bin Lieben, bin Lieben …

(Henning Sabo)

A Filetta – »Bracanà«

Der Link zum Sonntag:

Die erste CD in meiner Abteilung mit (im weitesten Sinne) populärer Musik steckt in einem schmalen Pappschuber und würde eigentlich eher in die Folklore-Abteilung in das Land »Korsika« – das ich dort als eigenes Land führe, da sich seine traditionelle Musik sehr wesentlich von der des Festland-Frankreich unterscheidet – gehören.

Eigentlich, denn die siebenköpfige Acapella-Gruppe »A Filetta« singt traditionelle korsische Männer-Gesänge, in Arrangements wie auch Eigenkompositionen ihres Leiters Jean-Claude Acquaviva. Aber eben auch nicht, denn die besondere Eigenheit von A Filetta besteht darin, auch Gesänge aus der Musiktradition Georgiens zu pflegen; für mich ebenso wie die korsischen mit die schönsten Gesänge überhaupt.

So eben auch auf der CD »Bracanà«. Daraus in einer Live-Aufnahme ein neu arrangiertes Lied der korsischen Liturgie: »Benedictus«.

Diese Live-Aufnahme von der DVD »Trent’anni pocu, trent’anni assai«, gibt sehr gut die Bandbreite der Gruppe und die Verbindung korsischer und georgischer Traditionen wieder.

Und gewissermaßen als Höhepunkt der georgische Klassiker »Alilo« – für mich eines der intensivsten Lieder überhaupt – in einer Live-Aufführung von A Filetta und dem georgischen Chor »Imeri«, ein wirklicher Leckerbissen (nur viel zu kurz, das könnte ich endlos hören …):

Imeri & A Filetta – »Alilo«

Dieses Lied, allerdings in der alleinigen Interpretation von A Filetta, findet sich übrigens auch auf der CD »Bracanà«.

Wem dieses Wechselspiel korsischer und georgischer Gesänge gefällt, der kann sich unter diesem Link noch sehr ausgiebig darin vertiefen.

Eigen-Leben

Du hast einen eigenen Kopf –
Zu sein ein eigener Kopf.
Du hast ein eigenes Herz –
Zu sein ein eigenes Herz.
Du hast ein eigenes Leben –
Zu sein ein eigenes Leben.

Du spielst, was du spielst,
Spielst mit und entgegen
Im großen Orchester, im einen Konzert:
Mal Dissonanzen, mal Harmonien;
Und bist doch nicht selbst,
Und nichts ist dir eigen,
Denn auch du bist genommen,
Denn auch du bist gegeben.

Du hast einen eigenen Kopf –
Zu sein ein eigener Kopf.
Du hast ein eigenes Herz –
Zu sein ein eigenes Herz.
Du hast ein eigenes Leben –
Zu sein ein eigenes Leben.

(Henning Sabo)

DAF – »Alles ist gut«

Der Link zum Sonntag:

Heute eins weiter bei den CDs mit deutschsprachigen Produktionen, womit wir zur Gruppe »Deutsch Amerikanische Freundschaft« (kurz D.A.F. oder DAF) und ihrer CD »Alles ist gut« kommen.

DAF – »Alles ist gut«

Was mich weit zurückträgt in das Jahr 1981 und nach Berlin in das legendäre alternative Veranstaltungs-Zelt »Tempodrom«, in dem ich damals ein Live-Konzert von DAF miterlebte. Zuerst schaltete »Gabi« Gabriel Delgado López eine Bandmaschine an, um dann zur von dort ertönenden elektronischen Tonspur seinen Sprechgesang ins Mikrofon zu husten, dabei unentwegt auf der Bühne hin- und herstolpernd, während Robert Görl dazu ausgiebig das Schlagzeug beackerte. Hier ein entsprechender Eindruck von einem Live-Konzert, ebenfalls aus dem Jahr 1981, bei dem die Elektronik – offenbar keine Bandmaschine – allerdings von einer mir unbekannten Frau bedient wird:

DAF – »Ich und die Wirklichkeit«

Die Zugabe am Ende des damaligen Konzertes bestand übrigens darin, dass Delgado das Tonband – was einige Zeit in Anspruch nahm – wieder zurückspulte und noch einmal abspielte, sodass es die ersten drei Titel noch einmal zu hören gab.

Auf »Alles ist gut«, sicher das beste und bekannteste ihrer Alben, sind einige legendäre Klassiker zu hören, die ich vielleicht noch ein anderes Mal hier vorstellen werde. Jetzt beschränke ich mich auf einen einzigen weiteren, fast schon romantisch-schönen Titel:

DAF – »Als wär’s das letzte Mal«