Ich denke nicht mehr, dass ich bin
Es stillt in Stille sich jetzt Sein in Sein
Alles ist Moment:
Nichts lediglich Bekunden
Nichts irgendwann bereit
Alles ist Moment:
Ein jedes unumwunden
Und immer jetzt soweit
Alles ist Moment:
Das Eine bleibt verschwunden
Und ist doch allezeit
Alles ist Moment
Dieses Jahr kam ich beinahe täglich an einem großen Abreißkalender vorbei, auf dem jeden Tag ein mehr oder weniger anspruchsvoller Spruch geschrieben stand. In der Mehrzahl waren und wirkten sie etwas bieder und altertümlich, oft gereimt und irgendwie sympathisch. Gewissermaßen im Nachgang und Nachklang schrieb sich mir dieses:
Wann passieren wir die Pforte
Die wohl das Sein dem Werden zollte
Und die zu bleiben uns verwehrt?
Wie verlassen all die Orte
In die ein Mensch, obwohl er’s wollte
Niemals zurückgekehrt …
Der Link zum Sonntag:
Eigentlich weiß ich kaum mehr als nichts über die Musik Algeriens oder über die Musik der Tuareg, jenes zu den Berbern zählenden Volkes, dessen Wander- und Siedlungsgebiet sich neben dem Süden Algeriens auch über Teile Libyens, Malis, Nigers und Burkina Fasos erstreckt.
Ich besitze nur eine einzige CD mit Musik aus Algerien, eben mit Musik der dort lebenden Tuareg, genauer gesagt der in der Oase und Wüste von Djanet (oder Ajjer) beheimateten, namentlich der eines Musikers namens Ahmed Chakali und weiteren Mitgliedern der Gruppe Imaran, die das kulturelle Erbe (Musik, Gesang und Tanz) der Tuareg pflegt.
Von Ahmed Chakali habe ich nur diesen kurzen Konzert-Ausschnitt gefunden:
Wer etwas mehr über die Landschaft und die Menschen von Djanet sehen möchte, der findet hier weitere Eindrücke:
Ein Video mit Musik von Othman Bali
Schöne Film-Aufnahmen, den Ton empfehle ich allerdings abzudrehen
Ein halbstündiger Film über das Leben in Djanet aus dem Jahr 1961 – in Französisch
Eine aktuelle (2014) Dokumentation des Sebeïba-Rituals der Djanet-Tuareg, ebenfalls in Französisch
Die Musik der Tuareg hat inzwischen weltweite Aufmerksamkeit erfahren, vor allem durch Gruppen wie Tinariwen oder Tamikrest. Als Beispiel hier noch der Titel »Mano Dayak« von Tinariwen:
Hinausgehen
Über jene, die mich begrenzen
Das ist Entgrenzen
Verlorengehen
An jenes, das ohne Beginnen
Das ist Vollenden
Hingeben, Entgrenzen, Vollenden
Das ist:
Zur Gänze und vollkommen leben
Wenn auch alles ich bin
So bin ich doch nichts
Weiß ich nicht, wer ich bin
Der Wind, der,
Mal leiser, mal lauter,
Die Gräser über der Erde bewegt