Katryn Hasler – »11.58«

Der Link zum Sonntag:

Ein weiteres Beispiel aus Don Lis Musik-Labor »Tonus Music«, mit Katryn Hasler (Violine) & Don Li (Piano, Akkordeon, Electronics).

Täglich um 11.58 Uhr fotografiert in Zermatt eine fest installierte Kamera ohne jeden Kunstanspruch das Matterhorn, den bekanntesten Berg der Schweiz. Die so über Jahre entstandene Sammlung zeigt durch Jahreszeiten und Witterungen gezeichnete Stimmungen in unendlichen Variationen und transformiert auf kunstvoll absichtslose Weise die eigentliche Radikalität dieser Einrichtung.

Die Komposition »11.58« besteht aus einem einfachen Muster im 7/4 Takt, wobei die Melodie lediglich durch Auszüge einzelner, simultan vorkommender Tönen konstruiert wurde. 16 Wiederholungen dieser metrischen Form ergeben »11.58«, eine Serie von Betrachtungen des Gleichen, mit dezent variierender Instrumentierung.

Katryn Haslers »11.58« entzieht sich jedweder Virtuosität und konzentriert sich stattdessen auf den konzeptionellen Ausdruck. Die geschaffene romantische Stimmung soll nicht über die – an elektronische Musik mahnende – beinahe mechanische Beharrlichkeit hinwegtäuschen. Es entsteht eine Installation stoischer Romantik.

Katryn Hasler, 1983 in Basel geboren, beginnt im Alter von 7 Jahren Violine zu spielen. Früh zeigt sich ihre Faszination für minimalistisch musikalische Konzepte. 2008 schließt sie ihr klassisches Musikstudium in Bern ab. Sie studiert bei Monika Urbaniak, Gabrielle Brunner (Bern), Goetz Richter (Sydney) und Milind Raikar (Bombay). Durch die intensive Beschäftigung mit elektronischer Musik, Minimal Music, nordindischer klassischer Musik und dem musikalischen Konzept Tonus-Music kreiert Katryn Hasler ihr eigenes Klangideal.

Ein schönes Konzept und betörend intensive Klänge zu betörend schönen Bildern:

Katryn Hasler – »11.58« (Ausschnitte)

Grauzone – »Eisbär«

Der Link zum Sonntag:

Wieder mal ein Lied mit einem deutschen Text, ein echter Klassiker des »Neue Welle« Minimalismus, der »Eisbär« der schweizer Band Grauzone.

Das offizielle Video reflektiert 30 Jahre nach Entstehung des Songs, dass sich die Umwelt des Eisbären (wie auch die unsere) in dieser Zeit extrem verändert hat, heute möchte wohl niemand mehr wirklich ein Eisbär sein, und Grund zum Weinen dürften diese Bären inzwischen wohl auch mehr als genug haben.

Grauzone – »Eisbär«