Schweigen

Dieser Raum hat kein Ende,
Diese Zeit nicht Beginn;
Nichts, das ich fände,
Und niemand, der ich bin.

Es fließen die Formen,
Doch nirgendwo hin;
Es ist alles gesehen
Und bleibt ohne Sinn.

Selbst das Große, das Eine,
Das sagte: Ich bin,
Es hat keine Folge
Und es bringt nicht Gewinn.

Nichts ist mehr draußen,
Nichts mittendrin;
Da ist nur noch Schweigen
Und Lächeln: ich bin.

Dieser Raum hat kein Ende,
Diese Zeit nicht Beginn;
Nichts, das ich fände,
Und nichts, das ich nicht bin.

(Henning Sabo)

»Batucada Samba« (Brasilien)

Der Link zum Sonntag:

Die Folklore der Welt führt mich heute nach Brasilien. Ein Land mit einer sehr vielfältigen und reichen Musik-Tradition, über die ich nicht viel sagen kann, da sie mir mehrheitlich nicht so wirklich zu Herzen und in die Beine geht und doch eher fremd geblieben ist.

Was ich gerne höre, natürlich am besten live (auf der Straße), sind die »Bateria« oder »Bloco« – wie sich deren Unterschiede definieren, habe ich noch nicht herausfinden können – genannten und mit zahlreichen Schlaginstrumenten »bewaffneten« Gruppen von (in Brasilien) bis zu 300 Musikern, die eine jener Unterarten dessen spielen, was man heute unter dem Sammelbegriff »Samba« kennt.

Eine Musik, die bezeugt, dass »Konformität« und »nach einer Pfeife tanzen« durchaus etwas befeiendes und sehr vitales sein kann.

Manchmal wird diese Musik, die sich ursprünglich in den Armenvierteln aus den musikalischen Einflüssen der afrikanischen Sklaven entwickelt hat, auch noch »Batucada Samba« oder »Batucada« genannt. Der Batucada entstand in den Farvelas auf den Hügeln von Rio de Janeiro, wo sich zum Karneval informelle Musik-Gruppen bildeten, aus denen später die gut organisierten Institutionen der »Escolas de Samba« hervorgingen.

Diese werden von den »Catedraticos« geleitet, Zeremonienmeistern sozusagen, die mittels Trillerpfeife und Handzeichen die verschiedenen Einsätze geben und in der Lage sein müssen, sämtliche Schlagzeuger absolut synchron durch komplexe Rhythmen und Rhythmen-Wechsel (Viradas) und zu den plötzlichen kurzen Pausen (Paradinhas) zu führen.

Die Baterias werden zuweilen von einem Puxador (Sänger) und einem Cavaquinho (jemandem, der die gleichnamige viersaitige kleine Gitarre spielt) begleitet, und natürlich auch von Tänzerinnen und Tänzern.

Inzwischen ist Samba (und Batucada) weltweit so verbreitet, dass es gar nicht einfach ist, herauszufinden, ob das entsprechende Ensemble tatsächlich aus Brasilien stammt. Auch bei diesem insgesamt 50 Videos umfassenden Link sind einige nicht-brasilianische Bands dabei. Letztlich eine konsequente Weiterführung, denn ohne die afrikanischen Sklaven und ihre Musiktraditionen wäre ja auch Rio nicht zur Geburtsstätte des Samba geworden:

»Batucada Samba« (50 Videos, auch manuell anklickbar)

Hier ein Überblick über Samba-Gruppen (sowohl Schlagzeug als auch Tanz) in Deutschland.

Von den 50 eines, das mir besonders gut gefallen hat.

Und hier wohl das wirklich beste dieser Serie, die (offenbar spanische) Gruppe »Troko Bloco« mit einer 30-minütigen Darbietung in den Straßen von Zaragoza.

Tun lassen

Ja, ich habe zu tun.
Nichts habe ich zu tun.

Mit aller Bewusstheit,
Mit aller Aufmerksamkeit,
Mit aller Entschiedenheit.

Nichts habe ich zu tun.
Immerfort, alle Zeit.

Nichts.

(Henning Sabo)