Bitte Tür geschlossen halten

Des Bemerkens wert:

Fast jeden Tag komme ich zu einer Tür; manchmal gehe ich hinein, manchmal nur vorbei. An dieser Tür hängt ein Schild, auf dem steht:

»Bitte Tür geschlossen halten«

Fast jedes Mal versuche ich, mir vorzustellen, wie es aussehen könnte, diese Tür »geschlossen zu halten«.

Es wäre mir verständlich, wenn dort stände: »Bitte Tür schließen«; aber warum soll ich die zu schließende Tür auch noch (geschlossen) halten? Einmal ins Schloss gedrückt, ist die Tür ja zu, und somit könnte ich gehen. Will ich sie aber geschlossen »halten«, müsste ich bleiben. Und genau genommen müsste ich jedem anderen verwehren, sie wieder zu öffnen.

Das aber wird man weder von mir verlangen können noch tatsächlich hier von mir wollen.

Also »halte« ich mich mehr an das, was dieser Text meint, und weniger an das, wozu er mich vom Sinn her eigentlich auffordert. Ich schließe also sorgsam die Tür hinter mir und gehe, ohne mich weiter an sie zu halten, meiner Wege – im guten Gewissen, dem Schild (bzw. seinem Text) genüge getan zu haben und ihm gerecht geworden zu sein.

Nähmen wir es ganz genau, dann müsste dort stehen: »Bitte Tür nach jedem Öffnen wieder schließen«. Aber »ganz genau« könnte vielleicht das sein, was wir »zuviel des Guten« nennen.

Musik aus Burundi: Geflüstertes Inanga

Der Link zum Sonntag:

Musik der Welt aus dem ostafrikanischen Land Burundi, über das ich, wie ich gerade feststellen muss, absolut nichts (zu sagen) weiß.

Das hier vorgestellte Lied, ein Loblied auf einen Wohltäter, begleitet der Sänger auf der Inanga, einer griffbrettlosen Trog-Zither, das in Burundi wohl am häufigsten anzutreffende Musik-Instrument.

Um den Klang der Inanga nicht zu übertönen, singt der Sänger in einer Art Flüster-Gesang, der zusammen mit dem rhythmischen Anschlagen der Saiten eine ganz eigene Stimmung erzeugt.

Geflüstertes Inanga zum Lobpreis eines Wohltäters