Weil ähnlich wie ich.
Wie schön Du bist!
Weil anders als ich.
Wie reich Du bist!
Weil Du bist, wie Du bist.
Wie schön Du bist!
Weil anders als ich.
Wie reich Du bist!
Weil Du bist, wie Du bist.
Hörst das Atmen, das Du bist
Hörst es schlagen, dein Herz
Hörst das Leise vergehen
Hörst das Laute entstehen
Hörst die Töne erwachen
Hörst die Stimmen erklingen
Hörst die Stille sich suchen
Hörst die Stille sich singen
Hörst die Stimmen verstummen
Hörst die Töne entschlafen
Hörst das Laute vergehen
Hörst das Leise entstehen
Hörst es schlagen, dein Herz
Hörst das Atmen, das Du bist
Hörst die Stille, die ist
Des Bemerkens wert:
In einem Schaufenster lag als Dekoration ein Schild, auf dem stand:
Mit der Aussage dieses Satzes kann ich mich zwar nicht identifizieren – aber vielleicht bin ich dafür auch nicht kompetent genug, denn das erste und einzige Mal, dass ich mich (eher aus Neugierde denn aus nichtigem Anlass) besoffen habe, liegt schon Jahrzehnte zurück und noch Jahre bevor mich Wahrheit und Worte besoffen machten –, aber der Wortwitz darin vermag durchaus, mich ein wenig zu berauschen.
Lass nichts bestehen,
Lass mich alles verlieren,
Lass mich gänzlich zerspringen
In das, was ich bin.
Lass mich lieben.
Lass mich lieben.
Lass mich lieben.
Der Link zum Sonntag:
Gewissermaßen mein Rückblick auf das Jahr 2016, dieses Lied hier, das mich in diesem soeben vergangenen Jahr aus vielerlei Gründen immer wieder begleitet hat. Was sich auf seine musikalische Qualität und auf die Interpretation von Simone Kermes bezieht, und darauf, was beides in mir bewegt und auslöst; wovon hier gesungen wird, weiß ich nicht – und ich glaube, ich will es auch nicht wissen.
Auf Simone Kermes bin ich über den Countertenor Philippe Jaroussky aufmerksam geworden, den ich hier vor genau 11 Monaten als Sänger der Live-Aufnahme »Teatro d’Amore« des Ensembles »L’Arpeggiata« vorgestellt habe.
Auf der ersten CD (»Dramma«), die ich mir von Simone Kermes besorgt habe, war auch dieses Stück hier, »Alto Giove« aus der Oper »Polifemo« von Nicola Antonio Porpora (1686-1768). Wie kein zweites hat es mich auf unmittelbare und ganz besondere Weise berührt.
In der Folge habe ich mir dieses (ursprünglich für Kastraten-Stimme geschriebenes) Stück in der Interpretation vieler anderer Sängerinnen und Sänger angehört. Vom bereits genannten Philippe Jaroussky gibt es eine durchaus hörenswerte Interpretation, aber auch die reicht für mich nicht an diese hier heran.
Gerade auch im Vergleich mit anderen Interpretationen ist Simone Kermes Vortrag gänzlich unprätentiös und in keiner Weise manieriert, sondern erzeugt durch seine Unmittelbarkeit und Beseeltheit eine ganz besondere Intimität, Innigkeit und Intensität, die mir immer wieder (von Herz) zu Herzen geht.
Des Kreises unverzichtbares Vollenden
Bloß lieben:
Genau eben diesen
Des Kreises unverzichtbares Ergründen
Es anerkennen:
In allem, in jedem
Alles Leiden
Ist: sich verbieten, zu lieben
Das Wahre nicht anerkennen
Zeugt jegliches Leiden