In diesen Tälern, weit, wo waren wir verloren?
Aus diesen Höhen, tief, wie sind wir heimgekehrt?
Welche Träume haben uns beschworen?
Welcher Ursprung ist uns noch verwehrt?
O dieses Glühen der Augen!
O dieses Blühen der Arme!
Welcher Weg hat uns versperrt?
Welcher Tod hat uns genährt?
Sehnsucht, die verwirrt
Trauer, die verzehrt
O Trug der Geister!
O Flug der Glieder!
Wohin das Meer in mir?
Wo enden die Quellen?
Ich bin es, die Wolke:
Der Himmel aus mir

(Henning Sabo)

Revolution

Streitend wir
Auf verschiedenen Wegen
Scheinbar so fern
Doch der Einsamkeit nah

Du kennst es, mein bleiches Gesicht
Ich weiß deine kranke Natur
Wir, unter des Schicksals Gewicht
Folgen leidend der Wirklichkeit Spur

Umsturz, du weißt es, verändert nicht
Er variiert es nur
Die Kunst, ich weiß, sie hindert nicht
Sie lindert nur

Und doch, was wir ersuchen, es ist da
Es macht aus Ich und Du ein Wir
Es zwingt uns, uns zu lieben
In dieser Fremde: jetzt und hier!

(Henning Sabo)

Weitet euch, macht eure Grenzen auf!
Weitet euch, geht über diesen Raum hinaus!
Weitet euch – bis Rechts und Links
Zu Vorne und Hinten werden,
Und Vorne und Hinten zu Oben und Unten.
Dann werden Oben und Unten zu einem Nichts zerfallen,
Doch dieses Nichts wird nicht das Ende sein,
Sondern der Anfang von allem.
Und das, ganz genau das, werdet ihr sein.
Ihr seid der Anfang, der ist ohne Anfang,
Ihr seid der Raum, der ist um den Raum.

(Henning Sabo)