Wie kann ich fassen
Meine Fassungslosigkeit?
Wie soll ich sprechen
Von meiner Sprachlosigkeit?
Ich schreibe
Worüber ich schweige
Es tanzen die Sätze
Mir aus der Erstarre
Wie kann ich fassen
Meine Fassungslosigkeit?
Wie soll ich sprechen
Von meiner Sprachlosigkeit?
Wie schmerzlich
Diese Stille
Zusammengesetzt
Aus all den Geräuschen
Aus all den Stimmen
Die mich nicht meinen
Die mir nicht gelten
Und mich dennoch betreffen
Diese Stille
Die mich nicht ruhen lässt
Weiß noch
Die Blume
Wofür sie blüht?
Weiß noch
Der Vogel
Wovon er singt?
Weiß noch
Der Wind
Wohin er weht?
Weiß noch
Das Meer
Wo es entspringt?
Woher das Sein
Das allem Wandel widersteht
Wohin das Wesen
Das kein Wissen dringt?
Weiß noch
Der Mensch
Wie er gestimmt?
Weiß noch
Das Herz
Wie Wahrheit klingt?
Weißt Du es noch
Der Du es singst?
Komme, Leben –
Lass dich das meine nennen!
Ich mag nicht auf dich warten,
Wie all die anderen Menschen;
Ich will dich nicht verschieben
Auf immer wieder »morgen« –
Es ist doch heute, dass ich bin
Und ich gebe mich dir hin:
Komme, Leben –
Lass dich das meine nennen!
Ist dies mein Leben:
Im Wissen um die Einheit allen Seins
Nur Widersprüchen zu begegnen?
All dieses kommt in mir zusammen
Doch ich bekomme es zusammen nicht
Es muss sich ja verfehlen
Da es nur Eines ist
Ist dies mein Leben:
Im Wissen um die Einheit allen Seins
Nur Widersprüchen zu begegnen?
Im Grunde
Ist auch die Blüte
Ein Todesbote
Denn alles Entstehen
Wird ein Vergehen
Alles Erscheinen
Wird zum Verschwinden
Und ein jegliches Blühen
Wird einst verblühen
Denn es ist im Entfalten
Schon das Fallen enthalten
Im Grunde
Ist auch die Blüte
Ein Todesbote
Jetzt vielleicht
Stirbt irgendwo
Ein Mensch
Den flüchtig
Ich gekannt
Ich wache
Weiß nicht
Soll ich lachen?
Lächeln?
Wehmut:
Jetzt vielleicht
Stirbt irgendwo
Ein Mensch
Den flüchtig
Ich gekannt
Es ist nichts:
Alles wie immer
Es war:
Schweigen
Von überall
Her
Mein Schreien
Bleibt aus:
Für immer
Ist nichts