Wissenhaft
Allein
Den Fenstern
Meines Durchblicks
Meiner Haft
Gewiss
Ich weiß ja
Ja
Ich weiß
(Henning Sabo)
Raumzeitlos: Zeilen: 8
Hört auf
Aufzuhören!
Hört auf
Eure Stimmen!
Brecht auf
Das Schweigen!
Brecht auf
Zu schreien!
(Henning Sabo)
Ich werfe um mir
Meinen Trauermantel
Darin mich zu entpuppen
Und meinen Flügelschlag zu atmen
In einer Freude
Die euch nicht bekannt
Und die ihr doch zerstört
Wenn ihr sie ahnt
(Henning Sabo)
Wie jeder
Ein Tag.
Normal.
Nichts wies
Auf kommende
Abenteuer.
Auch
Kamen sie
Nicht.
(Henning Sabo)
In der Dämmerung, die uns langsam umhüllte
In der unser Schweigen kaum spürbar verstummte
Als die Schatten sich mischten und leichthin sich legten
Über die uralten Tuschezeichen und -spuren
Und wir, nicht mehr müde, in ihnen entdeckten:
Dämonen und Geister, Gesichter, Skulpturen …
Die uns erzählten – von unserem Leben
Erkannten wir uns und spürten: dies Lieben
(Henning Sabo)
Freunden-Tanz
An welchen deiner Anverwandten
Hast irgendwann Du dich gewandt?
Und welcher deiner dir Bekannten
Hat jemals sich zu dir bekannt?
Die mit dir so ganz Vertrauten
Traust Du ihnen wirklich ganz?
Habt ihr nichts euch vorenthalten?
Seid ihr euch ein Freunden-Tanz?
(Henning Sabo)
Wir fordern uns heraus
Doch wir fordern uns nicht ein
Wir leben uns ein
Doch leben uns nicht aus
Wir setzen uns nicht gänzlich aus
Also auch nicht gänzlich ein
Wir lösen uns nicht gänzlich ein
Also auch nicht gänzlich aus
(Henning Sabo)
Wandrers Wiesenglück (Ein Ungleiches)
Über allen Deichen
Muht die ostfriesische Kuh,
In all ihren Reichen
Atmest du
Vom Dunge den Hauch;
Die Fladen liegen auf Halde.
Warte nur, balde
Muhest du auch.
(Henning Sabo)
Friesisches Nachtlied
Über allen Deichen
Ist Ruh,
In allen Sielen
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Auf den Wiesen käuen die Kühe.
Warte nur, balde
Muhest du auch.
(Henning Sabo)