Wenn wir uns verlieben, dann immer in ein Bild, in eine Vorstellung, eine Festlegung. Wahre Liebe liebt einfach das, was ist, diesen Moment, diesen Augenblick, mit allem, was ihn gerade ausmacht, mit allem, was jetzt und hier in ihm ist. Sie ist allem gegenüber offen und sie gibt sich an alles hin.
Raumzeitlos: Philosophisches
Es gibt keinen Gegensatz zwischen Herz und Hirn.
Es gibt nur ein Wechselspiel zwischen Impulsen und dem Versuch, sie unter Kontrolle zu bringen.
Körper sind nichts weiter als materielle Erscheinungsformen von Energie. Alles ist Energie. Weil es Energie ist, ist es in steter Bewegung, es ist keinen Augenblick gleich. Ständig ballen sich Energien zu Körpern, zerfallen Körper zu Energien, lässt Energie neue Körper entstehen und alte vergehen. Körper sind fassbar gewordene Energie, Körper sind sichtbare Energie. Körper sind die Erscheinungsform der Energie in Zeit und Raum.
Was als Körper erscheint, scheint unveränderlich und fest begrenzt, ist aber flüchtig und ständig im Fluss. Energie verdichtet sich und bildet für eine begrenzte Zeit einen Körper aus. Energie bleibt, der Körper geht. Energie verändert sich nicht, alle Körper verändern sich ständig. Das Nicht-Individuelle ist, das Individuelle ist nicht.
Sehe ich einen Vogel, der fliegt, so kann ich zwar immer noch sagen: »Er fliegt nicht«, aber nicht mehr behaupten, dass er nicht fliegt.
Auszüge, Raffinaden, Konzentrate – das ist es, was wir haben wollen.
Wir wollen von allem nur das Beste, aber wir vergessen, dass das Beste nichts ist ohne das, wodurch es zum Besten wird, nichts ist ohne das, was es zum Besten macht.
Das beste Teil ist nichts ohne die anderen Teile, das Beste ist nichts ohne das Ganze.
Das Beste ohne das Ganze ist nicht mehr das Beste. Das Beste ohne das Ganze ist nur ein abgetrennter Teil.
Ein abgetrennter Teil ist ein Teil ohne Lebendigkeit und Energie. Ihm fehlt das Wesentliche.
Das Böse ist nicht durch das Gute zu besiegen oder zu überwinden.
Wird das Böse erfunden, so ist auch das Gute erfunden.
Wird das Gute erfunden, so ist auch das Böse erfunden.
Das Böse hängt am Guten wie das Gute hängt am Bösen.
Wo das Böse ist, da ist auch das Gute;
Wo das Gute ist, da ist auch das Böse.
Das Gute ist nicht zu trennen vom Bösen,
Das Böse ist nicht zu trennen vom Guten.
Verschieden in ihrer Erscheinung, sind sie doch eins.
Sie sind ein und dasselbe.
Willst Du das Böse überwinden, so höre auf, das Gute zu erfinden.
Willst Du das Böse besiegen, so höre auf, es dem Guten entgegen zu halten.
Leben hat nicht Sinn noch Zweck. Es gibt nichts zu erreichen oder zu verwirklichen. Eine Pflanze wächst nicht, um eine bestimmte Höhe, eine bestimmte Reife, ein bestimmtes Alter zu erlangen. Sie wächst einfach. Das ist ihr Wesen. Das ist ihr Leben. Es dient sich selbst, nicht irgendeiner Vorstellung.
Wenn alle Vorstellung unwahr ist, dann auch die, dass alle Vorstellung unwahr ist. Diese Vorstellung hebt sich also selbst auf. Wenn sie sich selbst aufhebt, dann gilt sie auch nicht und also auch nicht für sich selbst.
Folglich erzeugt und bestätigt sie sich auch. Denn wenn alle Vorstellung unwahr ist, dann auch die, dass die Vorstellung, dass alle Vorstellung unwahr ist, sich selbst aufhebt.
Innerhalb von Vorstellung selbst kann es dafür keine Lösung geben und auch keine Erlösung daraus geschehen.
Eine Tasse hat keinen Henkel, sie beinhaltet ihn. Wer Tasse sagt, meint etwas Becherartiges mit einem Henkel daran. Der Begriff »Tasse« schließt den Henkel schon mit ein. Es gibt keine Tasse ohne Henkel. Eine Tasse ohne Henkel ist keine Tasse mehr. Es ist Unfug, von einer Tasse mit Henkel zu sprechen. Ein Henkel kann abbrechen und es gibt auch andere Dinge mit einem Henkel; deshalb macht es Sinn, einen Begriff »Henkel« zu haben und von einem Henkel zu sprechen. Es gibt einen Henkel der Tasse, aber es kann nie eine Tasse mit Henkel geben. Dass es keine Tasse ohne Henkel gibt, das ist der Grund, warum es keine Tasse mit Henkel gibt.