Der Duft frischer Plätzchen würzt noch die Luft,
Im Zimmer brennen die Kerzen.
Die Eltern stehen im besten Kleide,
In den Augen ein Leuchten,
Ein warmes Gefühl in der Brust.
Noch raschelt das Geschenkpapier.
Es läutet der Vater die Glocke,
Die Mutter zur Bescherung ruft:
Ihr Kind hat sich im Baume erhängt –
Es hat sich zur Weihnacht den Tod gewünscht.
Raumzeitlos: 1982
»Wenn dieser schmale Dünne da
Nicht ständig so herumhetzen würde«,
Sagte der Lange, »dann könnte ich
Viel länger bei dir bleiben.«
»Jaja«, seufzte die kurze Dicke,
»Dann bis zur nächsten Runde.«
Und nur widerwillig ließ sie ihn gehen.
»Pst. War da nicht ein Geräusch?«
Fragte der Ton
»Ich hör‘ keinen Ton.«
Sagte das Geräusch
Der Krieg traf den Frieden.
»Wie geht’s?« fragte der Krieg.
»Oh, man überlebt.« sagte der Friede, »Und dir?«
Der Krieg erwiderte: »Wie immer, gut.«
»Dann bis demnächst.«, schloss der Friede.
»Auf Wiedersehen.«, wiederholte der Krieg.
»Verarschen kann ich mich selbst.«
»Na auf denn, lass sehen!«
»Du hast doch den Arsch offen!«
»Das ist durchaus im Sinne einer geregelten Verdauung.«
»Du Arsch mit Ohren!«
»Die Scheiße, die man sich anhören muss, muss man ja auch irgendwie wieder los werden.«
»Du Arschloch!«
»Ich hab zwar eins, aber es füllt mich nicht aus.«
»Deine Nase passt mir nicht!« schrie der Mann mit dem roten Schleier im Gesicht, und wütend stach er den kurzen Dolch wieder in sein Gewand zurück, »Hier, du kannst sie behalten.« Dann, mich mit seinen Adleraugen musternd, fügte er hinzu: »Aber nimm dich in acht, Fremder; die Leute hier können dich nicht riechen.«