Der Link zum Sonntag:
Zur Abwechslung mal wieder ganz etwas anderes, ein Stück eines modernen Komponisten, hier einer Komponistin, der 1958 geborenen Amerikanerin Julia Wolfe, die ebenfalls zu den »Post-Minimalisten« gezählt wird.
»Big, Beautiful, Dark and Scary«, ein sehr kraftvolles und äußerst ungewöhnliches Stück, das im Grunde nur aus einem furiosen Finale besteht. Beinahe ansatzlos geht es gleich mit der Klimax los, die dann während fast 9 Minuten nur für kurze Momente in einen Moment kurz vor der Klimax zurückfällt, um sich dann sofort wieder einzuholen. Das Stück besteht im Wesentlichen aus einer ständigen, nur gelegentlich leicht retardierten Steigerung, die so förmlich in sich selbst »einfriert« und dadurch gewissermaßen wie in Zeitlupe implodiert. Das erzeugt eine Intensität, die kaum auszuhalten ist, die bis zum (tatsächlichen) Finale und Ende auszuhalten aber mit einem wirklich ganz körperlichen Hörerlebnis belohnt wird, denn es scheint einem schier die Brust zu sprengen. Am besten zu vergleichen mit einer Achterbahnfahrt, bei der es von Anfang an nur in eine Richtung geht: rapide nach unten – bis man, kurz bevor man sich ganz an die Fliehkräfte verliert, von einem wunderbar weichen Nichts aufgefangen wird. Also: anschnallen bitte!
Julia Wolfe – »Big, Beautiful, Dark and Scary«
Hier die Internetseite von Julia Wolfe (in Englisch)