Erschöpfung

Erschöpfung

Im Außen ist schon alles nächtlich überreift,
So ist es Überreife wohl, die nach uns greift.
Wir sind in Zeiten, die nach allen Seiten fallen,
Und Zorn und Zweifel wächst als Zuversicht in allen.

Die Tätigen, die jeder Faulheit abgeschworen,
Sind Täter doch und in die Fäulnis eingeboren.
Nichts mag sich mutig auf sich selbst besinnen,
Und was sich äußert, fällt vermummt ins Innen.

Was unsre Seele war, ist stumm vom Zeitgeist übereist,
Der Irrsinn ist uns Norm, und Herz und Geist sind längst verwaist.
Es wird das Sein uns wie ein Leben in die Zeit verrinnen,
Zu fehlen das, was unser ist, ist das, was wir gewinnen.

(Henning Sabo)

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