Deep Purple – »Concerto for Group and Orchestra«

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Am 24. September 1969, also vor ziemlich genau 44 Jahren und 8 Monaten, gab die britische Hard-Rock-Band »Deep Purple« ein Konzert in der ehrwürdigen »Royal Albert Hall« in London. Aber sie stand dort nicht allein auf der Bühne, sondern hatte hinter sich ein komplettes klassisches Sinfonie-Orchester, das renommierte »Royal Philharmonic Orchestra«, und vor sich einen versierten Dirigenten, der sich auch als Komponist einen Namen gemacht und zehn Jahre zuvor für seine Musik zum Film »Die Brücke am Kwai« einen »Oscar« verliehen bekommen hatte: Malcolm Arnold.

Alle zusammen – bis dahin ohne Beispiel in der Musik-Geschichte – gaben sie ein Konzert, zuerst spielte das Royal Philharmonic Orchestra eine Komposition von Malcolm Arnold, seine »Symphony No. 6, Op. 95«, darauf folgten Deep Purple mit drei ihrer Songs: »Hush«, »Wring that Neck« und das legendäre »Child in Time«. Zum krönenden Abschluss ihres gemeinsamen Auftritts spielten sie tatsächlich gemeinsam, das dreisätzige, fast 50-minütige »Concerto for Group and Orchestra« von Jon Lord, dem klassisch ausgebildeten Keyboarder von Deep Purple.

Es war das erste für Rock-Band und Sinfonie-Orchester komponierte Stück und es war das erste Mal, dass es öffentlich aufgeführt wurde. Jon Lord gilt somit als der wesentliche Wegbereiter der Verknüpfung von Hard-Rock mit Elementen der klassischen Musik und hat später auch in weiteren Kompositionen (»Gemini Suite«, »Windows«) diesen Brückenschlag praktiziert, am gelungensten wohl im an eine barocke Suite angelehnten »Sarabande«, das 1976 in Deutschland mit der »Philharmonia Hungarica« unter Eberhard Schoner eingespielt wurde.

Die unmittelbare Präsenz im Zusammenspiel von Hard-Rock-Gruppe und Sinfonie-Orchester wurde aber – auch von anderen Projekten dieser Art – im Grunde nie wieder erreicht, so frisch, so neu, so stimmig und so voller musikalisch überzeugender und spannender Motive ist diese inzwischen zu recht legendäre Aufnahme von Lords »Concerto for Group and Orchestra«.

Für mich eine der schönste Stellen in dieser an solchen reichen Komposition ist die im zweiten Satz, dem Andante (ca. 15.30), und zwar dann, wenn (etwa bei 20.25) Ian Gillan, der Sänger von Deep Purple, seinen kurzen Gesangspart beginnt. Der Text lautet:

How can I see when the light is gone out?
How can I hear when you speak so silently?
More than enough is never too much
Hold out a hand I’m so out of touch

Do unto me as your heart would have you do
Books on my head can I get the message through?
Sword in my hand can cut through the wood
Peace in my heart can soften the mood

What shall I do when they stand smiling at me?
Look at the floor and be oh, so cool, oh, so cool?

How shall I know when to start singing my song?
What shall I do if they all go wrong? Oh, what shall I do?

Hier die Original-Video-Aufnahme des »Concerto for Group and Orchestra« vom 24. September 1969:

Deep Purple – »Concerto for Group and Orchestra« (Video von 1969)

Die CD-Aufnahme dieses legendären Konzertes enthält zusätzlich noch die beiden Deep-Purple-Stücke »Child in Time« und »Wring that Neck«. Hier die komplette Audio-Version der CD (remastered):
Deep Purple – CD »Concerto for Group and Orchestra«

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