Der Link zum Sonntag:
Heute öffne ich ein weiteres CD-Schränkchen, das aber wiederum kein Schränkchen, sondern diesmal eher ein breites Türmchen, quasi ein »Wändchen« ist. Allerdings kein Wändchen aus einem Stück, sondern ein zusammengesetztes, genauer gesagt aufeinandergesetztes. Zur Zeit besteht es aus sechs übereinandergestellten roten CD-Schubern mit je drei nebeneinander angeordneten Schüben, in die jeweils etwa 25, zusammen also 75 CDs passen. Mein Wändchen aus insgesamt 6×3 (=18) Schüben könnte also etwa 450 CDs beherbergen …
Gefertigt werden diese Schuber nach einer seit mehr als 140 Jahren bewährten Methode aus mit Leim verklebten Materialien wie Papier, Leinen, Hartpappe und Sperrholz von der Firma Elfenbein, deren Produkte erfreulicherweise wesentlich professioneller ausfallen als ihre Internetseite. Zu beziehen sind sie zum Beispiel über Manufactum oder über den sehr lobenswerten öko-logischen (Büro-)Versand Memo.
Da sich die von mir den jeweiligen Musik-Kategorien zugeordneten CD-Bestände natürlich nicht genau an die Aufnahmekapazität der jeweils dafür von mir vorgesehenen CD-Aufbewahrungsorte halten (können), nutze ich das flexible System der einzelnen Schübe meines roten CD-Wändchens auch als »Auffanglager« für CDs, die anderen Ortes nicht mehr reinpassen, oder zum Verwahren von »Kleingruppen«, also von CDs, die ich zwar als eine eigene Kategorie zusammenfasse, deren geringe Gesamtmenge aber nur wenig Platz beansprucht.
Etwas mehr – etwa ¾ des roten Wändchens – Platz beansprucht die »klassischen Musik«, die europäische »Klassik«; wobei ich von der im engeren Sinne als Klassik bezeichneten Musik fast gar nichts besitze, meine Vorlieben gelten da eher der Barock-Musik und den Gesängen der Renaissance, insbesondere aber den Komponisten der Moderne, die die »Minimal Music« begründeten oder von ihr beeinflusst wurden/sind.
Diese »Moderne/n« der »Klassik« werde ich jetzt gewissermaßen von hinten aufrollen, und da findet sich als erster der sehr früh ums Leben gebrachte kanadische Komponist Claude Vivier (1948-1983), von dem ich nur eine einzige CD besitze und zu dem ich nur wenig sagen kann. Obwohl auch sein Komponieren – durch Reisen und Aufenthalte – von der Auseinandersetzung mit der asiatischen, speziell balinesischen Musik geprägt wurde, weist sein Schaffen kaum »minimalistische« Merkmale auf, sondern folgt eher der künstlich-konzeptionellen, intellektuellen Moderne. Das ist nicht ganz meine Sache, aber dennoch ist es lohnenswert, sich einmal ein wenig in seine Kompositionen einzuhören. Von der mir vorliegenden CD habe ich nur ein Werk im Netz gefunden, das 1979 komponierte »Orion« für Orchester: