Hat einen einzigen Sinn:
Zu erkennen, wer ich bin.
Blasen vom Grund,
Wellen im Wind:
Still liegt der See.
Blüten, die treiben,
Sich spiegelnde Wolken:
Still liegt der See.
Der Fisch schnappt das Insekt,
Der Vogel schnappt den Fisch:
Still liegt der See.
Der Link zum Sonntag:
Auch eine dieser CDs, von denen ich nicht weiß, warum, wann und wo sie den Weg in meine Sammlung gefunden haben. Nach dem Anhören nehme ich jetzt aber stark an, dass es der Titel »In The Black Of Night« (der drittletzte dieses Albums) war, der es mir zugeführt hatte.
Die aus dem Internet und dem Booklet zusammengetragenen Informationen ergeben folgendes Bild: Die Musik stammt von dem Dänen Morten Varano, der vor Veröffentlichung dieses »Rückschau«-Albums (2006) als Musiker, Produzent und Inhaber mehrerer Plattenfirmen tätig war und seit 1997 einige Alben (vor allem in Kooperation mit anderen Musikern) herausgebracht hatte. Seitdem scheint er nur noch sporadisch zu veröffentlichen und auch die Plattenfirmen sind wohl nich mehr wirklich existent. Was kein allzu großer Verlust ist, denn die Musik lässt sich zwar hören, ist aber keine, die unverzichtbar wäre. Trotzdem, weil sie ganz gut zu diesem sich etwas träge entwickelnden Tag passt, sei sie hier vorgestellt.
Verblüte
Das Blatt,
Bevor es den Boden berührt,
Hebt noch einmal sich auf
In der Sonne.
Der Grund hat keinen Grund,
Die Wolken zu fangen, den Wellen zu folgen.
Der Grund hat keinen Grund,
Sich mit Tal oder Berg zu identifizieren.
Der Grund hat keinen Grund,
Etwas zu wünschen, etwas zu wehren.
Der Grund hat keinen Grund,
Zu wollen oder zu manipulieren.
Der Grund hat keinen Grund –
Er ist der Grund von allem.
Die Sonne scheint auf den See
Und spiegelt als Wellen sich in den Bäumen –
Das erleuchtet mein Lächeln …
Ohne ein Sinnen, ohne Idee,
Erlöst aus der Schöpfung, nicht gebunden von Träumen,
Ergibt sich die Stille dem Stillen.
Gestern war ich nicht gewesen,
Morgen werde ich nicht sein,
Doch in diesem Jetzt und Eben
Bin ich nichts als bloßes Sein.
Bin ja kein getrenntes Wesen,
Bin nicht Teil von einem Ein,
Muss nichts lösen, nichts verweben,
Kann ein Einziges nur sein.
Nicht bewandert, nicht belesen,
Eigen nicht und nicht gemein,
Ganz gewahr und hingegeben,
Lasse Welt und Mensch ich sein.
Suche Heil nicht, nicht Genesen,
Kein Erscheinen nimmt mich ein,
Ungeschehen Traum und Leben,
Ungeboren dieses Sein.