Varano – »Retrospective«

Der Link zum Sonntag:

Auch eine dieser CDs, von denen ich nicht weiß, warum, wann und wo sie den Weg in meine Sammlung gefunden haben. Nach dem Anhören nehme ich jetzt aber stark an, dass es der Titel »In The Black Of Night« (der drittletzte dieses Albums) war, der es mir zugeführt hatte.

Die aus dem Internet und dem Booklet zusammengetragenen Informationen ergeben folgendes Bild: Die Musik stammt von dem Dänen Morten Varano, der vor Veröffentlichung dieses »Rückschau«-Albums (2006) als Musiker, Produzent und Inhaber mehrerer Plattenfirmen tätig war und seit 1997 einige Alben (vor allem in Kooperation mit anderen Musikern) herausgebracht hatte. Seitdem scheint er nur noch sporadisch zu veröffentlichen und auch die Plattenfirmen sind wohl nich mehr wirklich existent. Was kein allzu großer Verlust ist, denn die Musik lässt sich zwar hören, ist aber keine, die unverzichtbar wäre. Trotzdem, weil sie ganz gut zu diesem sich etwas träge entwickelnden Tag passt, sei sie hier vorgestellt.

Varano – »Retrospective«

Keinen Grund

Der Grund hat keinen Grund,
Die Wolken zu fangen, den Wellen zu folgen.
Der Grund hat keinen Grund,
Sich mit Tal oder Berg zu identifizieren.

Der Grund hat keinen Grund,
Etwas zu wünschen, etwas zu wehren.
Der Grund hat keinen Grund,
Zu wollen oder zu manipulieren.

Der Grund hat keinen Grund –
Er ist der Grund von allem.

(Henning Sabo)

Nichts und niemand

Gestern war ich nicht gewesen,
Morgen werde ich nicht sein,
Doch in diesem Jetzt und Eben
Bin ich nichts als bloßes Sein.

Bin ja kein getrenntes Wesen,
Bin nicht Teil von einem Ein,
Muss nichts lösen, nichts verweben,
Kann ein Einziges nur sein.

Nicht bewandert, nicht belesen,
Eigen nicht und nicht gemein,
Ganz gewahr und hingegeben,
Lasse Welt und Mensch ich sein.

Suche Heil nicht, nicht Genesen,
Kein Erscheinen nimmt mich ein,
Ungeschehen Traum und Leben,
Ungeboren dieses Sein.

(Henning Sabo)