Traumgeflecht

Im Großen Buch,
Es kennt ja keine Seiten,
Ist aller Segen, jeder Fluch
Besiegelter vor Zeiten.

Die Große Huld,
Sie weicht nicht Hass noch Lieben,
Ist ohne Scham und ohne Schuld,
Hat Tod und Leben uns ins Herz geschrieben.

So sind wir also frei,
Uns also frei zu lassen,
Der Wille ist dem Wahren einerlei
Und das uns Fassende ist nicht zu fassen.

Der Gnade stiller Tanz
Rückt uns ein jedes Joch zurecht,
Gebunden in das Ganze ganz
Sind wir Erlöste aus dem Traumgeflecht.

(Henning Sabo)

Johann Baptist Georg Neruda – »Konzert für Corno da caccia, Streicher und b.c. in Es-Dur«

Der Link zum Sonntag:

Heute ein selten zu hörendes Werk eines selten zu hörenden Komponisten. Johann Baptist Georg Neruda (1707-1780) war ein böhmischer Komponist, über den ich nicht viel weiß und dessen Werke einem meistens nur auf Kompilationen begegnen.

Im schönen Vergleich zweier Live-Aufnahmen ist hier sein wohl bekanntestes Stück zu hören, das »Konzert für Corno da caccia, Streicher und Basso Continuo in Es-Dur«. Einmal mit Miroslavo Petkov auf dem Jagdhorn, somit mit dem Instrument, für das es geschrieben wurde, und einmal mit Jürgen Ellensohn an der Trompete, also mit dem Instrument, mit dem es heute zumeist aufgeführt wird.

Johann Baptist Georg Neruda – »Konzert für Corno da caccia, Streicher und Basso Continuo in Es-Dur« (Miroslavo Petkov, Corno da caccia)

Johann Baptist Georg Neruda – »Konzert für Trompete, Streicher und Basso Continuo in Es-Dur« (Jürgen Ellensohn, Trompete)