2 Gedanken zu “Ausgehen

  1. Dagmar sagt:

    Ich finde diesen Gedanken sehr gefährlich. In der Geschichte gab es schon zu oft diesen Einzigen, um den sich die Masse geschart hatte, z. B. Napoleon, Stalin, Hitler und nicht zu vergessen die zwei ganz „neuen“ Einzigen (in Amerika und Korea), die sogar mit den Massenvernichtungswaffen pokern.
    Ich finde, wir sollten in dieser neuen heutigen Zeit viel mehr auf unser Sein hören und auf die Kräfte vertrauen, die uns alle, d.h. jeden von uns einzigartig machen.
    Mit Grüßen zum Nachdenken!

    • Henning Sabo sagt:

      Liebe Dagmar,
      herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ich nehme an, Du hast meinen Text etwas anders „aufgefasst“ oder „umgesetzt“ als von mir gedacht und „herausgegeben“. Das ist, auch wenn ich diese „Gefahr“ natürlich möglichst gering halten möchte, nicht ganz zu vermeiden oder auszuschließen.

      Der erste Teil des Textes besagt, dass alles – vielleicht sollte ich vorsichtiger formulieren: fast alles –, was irgendwann zu einer „Bewegung der Massen“ wird, „im Grunde“ von einem einzelnen Menschen ausgeht bzw. ausgegangen ist. Davon, dass ein Mensch von etwas bewegt, getrieben, gezogen wird und damit „hinaus in die Welt tritt“.
      Das trifft für alles zu, für das sogenannte Positive ebenso wie für das sogenannte Negative.
      Der zweite Teil besagt, dass dieser Impuls sich aber nur dann ausbreiten kann, wenn er von anderen Menschen auch aufgenommen und weitergetragen wird.

      Auf diesen Aspekt möchte ich hier auch noch einmal ausdrücklich hinweisen. In deinem Kommentar findet sich nämlich, wenn auch nur als „Spurenelement“, die Spur eines Gedankens, den wiederum ich sehr gefährlich finde. Du sprichst von „diesen Einzigen“, um die sich „die Massen geschart haben“. Ein oft in Bezug auf unsere eigene Geschichte gebrauchte Formulierung ist, dass Hitler die Deutschen (oder die Massen) verführt habe. Das negiert den Anteil, den diese Deutschen (bzw. diese Massen) selbst an der Geschichte bzw. an ihrem Schicksal hatten und haben. Oder, um es anhand meines obigen Textes zu sagen, es blendet den zweiten Teil dieses Textes aus.

      Niemand ist in der Lage, jemand anderen zu verführen, wenn dieser andere nicht seine Zustimmung dazu gibt und seinen Teil dazu beiträgt. Und wenn es nicht all die (Massen von) Menschen gegeben hätte, die im (Wind-)Schatten von Adolf Hitler ihre eigenen (niederen) Ziele verfolgt und ihren eigenen Kleinmut, ihre eigene Feigheit, Unreife und Unmenschlichkeit ausgelebt und an anderen ausgelassen hätten, dann wäre die Geschichte völlig anders verlaufen und der Name Hitler wäre nur eine winzige und unbedeutende Randnotiz geblieben.

      Die Idee oder Wahnidee eines einzelnen mag so großartig oder so größenwahnsinnig sein, wie sie will, wenn sie von anderen nicht angenommen und mitgetragen wird, hat sie nicht den Hauch einer Chance, sich in irgendeiner Form auszubreiten. Die Verantwortung für eine solche Ausbreitung liegt immer auch und ganz besonders bei all jenen, die sie (mit-)tragen. Auch darauf weist mein Text hier unmissverständlich hin.

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