Was ist das für ein Existieren
Das alltäglich, doch nicht täglich ist?
Was ist das für ein Leben
Das vergänglich, doch nicht gegenwärtig ist?
Was ist das für ein Sein
Das ewig, doch nicht augenblicklich nicht?
Thema: Augenblick
»Wo warst Du denn eben?«
»Nur einen Augenblick meine Augäpfel hüten.«
Einmal, nach dem großen Regen
Als die Straßen schimmerten in schwarzem Samt
Und der Mond auf den Ästen der Bäume balancierte
Als eine endgültige Stille die Nacht erklärte und ich
Wie ein einsamer Schwimmer in einem viel zu weiten Meer
Seesterne aus dem Himmel fischte
Da war auf einmal alles ganz anders:
Da war ein Augenblick
Wieder zuhause
Begrüßte mich ein altes Licht
Und ich schloss, noch einmal, die Tür
In jedem Augenblick
Eine Gelegenheit
Verpasst
Zukunft?
Nein, haben wir nicht
Die müssen wir:
Sein
Zu Stande hab ich’s nie gebracht
Und brachte nichts zustande
Ich bin geadelt bloß vom Augenblick
Erlegt vom Glück, an das ich strande
Zu Stande hab ich’s nie gebracht
Und brachte nichts zustande
Was ich jetzt tue
Jetzt, in diesem Augenblick
Es ist das erste, was ich tun kann
Es ist das letzte, was ich tun kann
Und ist das einzige, was sich jetzt tut
Jetzt, in diesem Augenblick
Du kannst nur eines
Wirklich verlieren:
Zeit
Du kannst nur eines
Tatsächlich vergeuden:
Augenblicklichkeit
Nur das Erlebnis
Nicht das Ergebnis