Weil so lebendig
Ist alles so still
Ist alles so still
Die ja selbst schon Geschichte,
Denn nur, weil wir sie halten,
Scheint sie zu sein
Alle Geschichte
Fällt einst den Momenten
Anheim
Und dann,
Weil nichts anderes bleibt,
Sind wir ganz Sein
Des Bemerkens wert:
Diese kleinen Versprecher und Verschreiber sind zuweilen wirklich von erhellender Frische. Heute las ich – und das hat mich wirklich ungemein amüsiert, tut es noch – in einem Koch-Rezept:
Und ist doch um jedes
Eben das, was er ist:
Der Moment, der als alles
Im Moment sich vergisst.
Wie viele Wellen scheint es zu geben!
Wie viele Namen, wie viele Formen!
Das Auf und das Ab, das Tal und der Berg,
Die Woge, das Seichte, die Gründe, die Krone,
Die Flut und die Ebbe, die Brandung, die Gischt –
Und kaum, dass du eine erfasst,
Da löst sie sich auf und erlischt
In ihr so weiches Entgrenzen …
Und es bleibt dir kein Tropfe erhalten.
Die Wellen schauen:
Das Meer erkennen:
Das Wasser wissen.
Wenn wir gewahren,
Wie sind wir gewährt!
Und wenn wir bewahren,
Wie schenkt es uns Wert!
Wenn wir es geben,
Was uns gegeben,
Und wenn wir es leben,
Weswegen wir leben,
Dann sind wir ein Freier,
Dem alles sich freit,
Und wir lieben wie Einer,
Dem nichts sich entzweit.
Der Link zum Sonntag:
Heute eine Erinnerung an den vor zwei Jahren verstorbenen Musiker, Komponisten und Sänger Colin Vearncombe und sein 1987 unter dem Namen »Black« veröffentlichtes Album »Wonderful Life«, das wirklich diese Stimmung eines »wundervollen Lebens« verbreitet und einfach gute Laune macht.
Obwohl Vearncombe nie wieder an den Erfolg dieses Albums anknüpfen konnte, hat er mit diesem doch einen Klassiker geschaffen, eines jener Werke, das auch nach Jahrzehnten noch in sich stimmig und immer wieder frisch erscheint.
Hier das Original-Album in voller Länge:
Und so auch die Wolken,
Das Spiel ihrer Formen,
Das Erscheinen, das Verschwinden
Von Figuren und Gestalten,
Von Gesichtern und Geschichten,
All dies Ineinander-Übergehen,
Auseinander-Hervortreten,
Dieses Sichwandeln im Nichtbeständigen.
Und diese Bleibe der Leere,
Dieses bloße Gewahren,
Dieses spiegelnde Schauen
In der Weite des Himmels,
In der Weite des Himmels,
Die so friedlich und still.