Der Weite Angesicht

Für L. M.

Es trennt ein Horizont dir Augen und den Mund,
Die Weite scheint verletzt von fremder Enge;
Obwohl das Wort noch schweigt, tut längst die Iris kund:
Du wirst befreit von aller Schatten Strenge!

Du willst so lächeln und der Welt dich zeigen,
Doch Du erinnerst und befürchtest jenen Schmerz;
Dir ist das Hoch wie auch das Tief zu eigen,
Ist so voll Wunder, doch so wund auch noch dein Herz.

Schau, deiner Weite wird die Welt nie weit genug,
Es trennt ein Horizont das Sein vom Leben;
Du weißt, der Menschen Schein ist Blendung und Betrug:
Hast deiner Seele, heil, dich ganz ergeben.

Du wirst an deinen Wurzeln noch so vieles weinen,
Gleichwohl dein Weiten sich erfüllt mit weisem Licht;
Wirst Schmerz und Trauer hin zu Mut und Trauen einen
Und dich erlösen in dein wahres Angesicht.

(Henning Sabo)

Ein Gedanke zu “Der Weite Angesicht

  1. Mahanjeet und Michaela sagt:

    Wir Menschen sind wirklich nicht so verschieden,
    wie das falsche Ich oft denkt.
    Dies scheint einzig für mich geschrieben
    und so mancher sich vielleicht darin erkennt.

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