Exil-Dichter (für Ali)
Getrennt von den Bildern
Die die Heimat dir gab
Suchend ein Morgen
In nicht endender Fremde
Ein Weg, über Grenzpfähle
Und Brücken gesetzt
Tränen in Zeit eingefroren
Und die Uhr
Die schneller dich trennt
Und langsam, so quälend
Nur vorwärts gerinnt
Graue Himmel über grauen Mauern
Ein ungekanntes Gesicht
Und ein Mund, der anderes spricht
Schweigend die Trauer
Und auch im Mantel die Kälte
Die das Herz nicht verhüllt
Die Augen nicht schützt
Doch den Haaren
Treiben schon Blüten
Unter den Fingernägeln
Wächst eine Spur
Die den Horizont lüftet
Sich häuten jetzt
Und ein Schmerz bleibt zurück
Und das Nie-Wieder
Wie das Vergessen
Und die Narben stillt Hoffnung
Und ein ungefundenes Wort
Das du bist
(Henning Sabo)