Wie der Tau fällt
Fang ich die Worte
Du, wenn es dunkelt
Lies diesen Tag
Wie der Tau fällt
Fang ich die Worte
Du, wenn es dunkelt
Lies diesen Tag
Ich lernte nie, das Segel hissen
Und auch das Ruder halten
Kann ich nicht
Es war nie mein, das Netz zu flicken
Und selbst zu schwimmen
Weiß ich nicht
Nur manchmal, in der Morgenstille
Wenn leis die Sonne sich erhebt
Spür ich im lichten Tanz der Wellen
Dass unser Schiff bald untergeht
Und hebe an
Ein Lied davon zu singen:
Ich lernte nie, das Segel hissen
Und auch das Ruder halten
Kann ich nicht
Ich bin hungrig nach Wasser
Hungrig nach Luft
Gefüttert mit Angst
Genährt mit der Furcht
Gestillter der Lust
In dürstender Gier:
Immer mehr, immer mehr
Immer mehr
Bin ich hungrig nach Wasser
Bin ich hungrig nach Luft
Die Welt
Ist Werden
Ihr Wesen:
Sein
Sag nicht:
Ab dann …
Fang an!
Keine Übung:
Immer üben
Du bist ja nur
Ein kleiner Tropf’
Zu schmal, ein Strom zu sein
Zu schwach, den Stein zu höhlen
Doch ohne dich
Da wär’ kein Meer
Da sprudelten die Quellen nicht
Da grübe sich kein Fluss ein Bett
Hör! –
Die Wellen rufen dich!
Wir fangen immer wieder an
Aber niemals von vorne
Wie kommen immer weiter
Aber nie an ein Ende
Kein Zweck
Heiligt die Mittel
Ist der Weg nicht
Schon eins mit dem Ziel
So erreichen wir nichts
Als uns selbst zu betrügen