AndersArt

Was immer ich finde:
Es ist Ein und Dasselbe –
Nur anders in seiner Art.
Was immer ich liebe:
Es ist Ein und Dasselbe –
Doch anders in seiner Art.

Was immer ich gebe:
Es ist Ein und Dasselbe –
Bloß anders in seiner Art.
Was immer ich lebe:
Es ist Ein und Dasselbe –
Weil anders in seiner Art.

(Henning Sabo)

Abstrakt

Die meisten Menschen meinen, dass Wahrheit etwas Abstraktes ist.
Aber Wahrheit ist das Konkreteste, das es gibt. Denn eigentlich ist es das Einzige, das existiert.
Wahrheit ist das, was ist, während alles andere lediglich erscheint und wieder verschwindet.
Wahrheit ist das, was bleibt, während alles andere immer nur kommt und geht.

Wahrheit ist der Grund, das, auf dem alles basiert, das, aus dem alles besteht.
Wahrheit ist der Raum, das, das alles birgt, das, in dem alles geschieht.
Wahrheit ist die erste der Quellen, die Quelle aller Quellen, das, aus dem alles entspringt, das, in dem ein jedes Anfang nimmt.
Wahrheit ist das letztendliche Meer, die tiefste aller Tiefen, das, in das alles mündet, das, in das sich ein jedes erlöst.

Wahrheit ist das Immerwährende, das Allgegenwärtige, das, was du niemals verwirklichen wirst, das, was du niemals nicht bist.
Wahrheit ist das, was du nie erfassen kannst, doch nie verfehlen wirst, nie erreichen kannst, doch nie versäumen wirst.
Wahrheit ist dieser Augenblick, genau dieser Augenblick, das unendliche Hier, das ewige Jetzt.
Wahrheit ist das einzige, das Substanz und Wesen besitzt, das einzige, das eigen und ständig ist.

Wahrheit ist das, was ich bin, während ich alles andere nur annehme, zu sein.
Wahrheit ist das Einzige, das existiert. Es ist das Einzige. Und ist die einzige Wahrheit.
Wahrheit ist das Konkreteste, das es gibt.
Um sie uns fern von Leib und Seele zu halten, haben wir sie zu etwas Abstraktem erklärt.

(Henning Sabo)

Pfeifen aus dem letzten Loch – live

Der Link zum Sonntag:

Letzte Woche habe ich hier ein Stück aus der bulgarischen Orthodoxen Liturgie vorgestellt, heute mal ein bisschen bulgarische Folkore, die ich sehr liebe. Dieses kleine (szenische) Spiel macht mir bei jedem Schauen immer wieder viel Spaß, es ist wunderbar »komponiert« und »gespielt« – und gibt gleichzeitig einen kleinen Einblick in die bulgarische Musik und ein paar ihrer Instrumente, wie Gaida und Kaval:

Bulgarische Live-Aufführung

Betrachtungen von unterwegs:

In der Wohnung, in der ich gerade logiere, stehen zwei Shampoos im Badezimmer. Auf dem einen ist zu lesen: »SCHWERELOSE PFLEGE« (in der Tat in Großbuchstaben, was den Worten zwar Gewicht, aber eben auch Schwere gibt), »Verleiht Fülle, ohne zu beschweren« auf dem anderen.

Nun frage ich mich ernsthaft, ob da bisher womöglich etwas meiner Aufmerksamkeit entgangen ist. Lag es vielleicht am Gewicht meiner Kopfhaare, dass ich ab und zu mal meinen Kopf hängen ließ? Steckt letztlich Niedertracht in jeder Haartracht? Etwas, das mich beschwert und mich herunterzieht? Ist zu volles Haupthaar die Hauptursache dafür, sich schwer und überfüllt zu fühlen? Besteht am Ende gar ein Zusammenhang zwischen Haarvolumen und Depressionen? Ist die Fülle, die ich erfahre, nichts als eine Last, unter der ich leide? Versinnbildlicht durch die Fülle meiner Haare, die der Erdenschwere unterliegen und also permanent ihrer Anziehung folgen? Und könnte mich das rechte Shampoo endlich davon befreien und erlösen, seine Benutzung mich tatsächlich erleichtern? Wird es so meine Gedanken erheben und meinen Kopf zu den Wolken tragen? Ich hätte jetzt die Möglichkeit, es hier auszuprobieren. Nun, auf jeden Fall könnte ich das ja zu meinem Lebens-Motto machen: »Verleihe dir Fülle, ohne dich zu beschweren«.

Unerzählte Geschichten 8

Die Geschichte eines Menschen,
der, um der um sich greifenden Pest zu entkommen,
unumwunden aus jeder Stadt flieht,
in der sie gerade eben erst ausgebrochen ist;
ohne zu ahnen, dass er selbst der alles Infizierende,
weil ein immuner Infizierter ist.

(Henning Sabo)

Wie die vorigen – »Heute (Blog)« vom 24. bis 27. Januar und vom 7. und 14. September 2013 –, beruht auch diese »Unerzählte Geschichte« auf Aufzeichnungen aus dem Jahr 1981, die ich erst jetzt »wieder entdeckt« habe. Obwohl ich diese nahezu unverändert übernehmen konnte, habe ich mich entschlossen, diese Geschichten mit dem Datum ihrer jetzigen Wiederentdeckung und Ausformulierung zu versehen.