Traum im Traum

Ich träumte, dass ich träumte,
Im Traum ein Traum zu sein;
Und wusste im Erwachen nicht,
Als was ich da erwachte,
Und worin.

Ich träumte, dass ich träumte,
Im Traum ein Traum zu sein;
Es schien nur aus Gewohnheit,
Dass ich glaubte,
Dass ein Mensch ich bin.

Ich träumte, dass ich träumte,
Im Traum ein Traum zu sein;
Und im erwachenden Erwachen
War alles ohne Wesen
Und einzig Sein allein.

(Henning Sabo)

The Congos – »Heart of the Congos«

Der Link zum Sonntag:

Im Jahre 1977 veröffentlichten The Congos ihr Album »Heart of the Congos«, das bis heute als legendärer Klassiker des Roots-Reggae gilt.

Ich bin diesem Album das erste Mal Anfang der 80er Jahre in Berlin begegnet, als ich mit einem Freund einen seiner Freunde besuchte, einen deutschen Rastafari mit langen blonden Dreadlocks , der über eine umfangreiche Reggae-Plattensammlung verfügte und dieser Religion wohl vor allem wegen des darin praktizierten Konsums von Ganja (Cannabis) huldigte.

The Congos – »Heart of the Congos«

Im Mondenschein

Im Mond scheint alles wie bedeckt von Schnee
Und eingehüllt in einen tiefen Frieden;
Die Wiese wie ein eisgeschmückter See,
Die Welt wie aus sich selbst geschieden.

Es harrt in Stille Blick und Baum,
Es regt sich weder Wort noch Wind;
Die Wesen halten inne wie im Traum,
Der Mensch in Andacht wie ein scheues Kind.

So ahnt er wohl die langen Winternächte,
Da er mit sich und seinem Sein allein,
Wenn sich erinnern seiner dunkle Mächte,
Und ihn erwärmt nurmehr des Mondes Schein.

Wie fürchtet mancher diese Zeit,
In der kein Außen bleibt, vor sich zu fliehen;
Dann überfällt ihn nackte Einsamkeit
Und Fremde scheint in ihn zu ziehen.

Ich aber sehne sie, die tiefen Stunden,
Da Form und Farbe aus den Dingen weicht;
Das Nichts bezeugt sich unumwunden,
Des Mondes Licht dem meiner Seele gleicht.

Wir schließen es, das stete Rund,
Und gehen ein in dieses Sein;
Das Eine tut dem Einen kund:
Ist nur noch Licht und nirgends Schein.

(Henning Sabo)